Freitag, 17. Oktober 2014

Stricken - Ruhe im Sturm

Nahaufnahme
Das Oktobertreffen der Eppendorfer Masche ließ sich schwierig an: Neben den MARTINIerLEBEN-Aktivitäten habe ich noch einen 'kleinen Nebenjob' als Veranstaltungsmanagerin im Kulturhaus Eppendorf, und am Donnerstag hatten wir erstens eine Lesung über 'Goethes Italienische Reise' mit Vera Rosenbusch und Lutz Flörke im Haus, zweitens veranstalteten Amnesty International einen eigenen Vortrag  - und drittens sagte überraschend unsere (prinzipiell sehr zuverlässige!) Bistrokraft ab (und ich saß an unserem neuen Programm). Die zweite Bistrokraft war im Urlaub, die dritte hatte etwas anderes vor, zwei Kollegen aus dem Haus waren ebenfalls im Urlaub (das sollte verboten werden!) und mögliche HelferInnen, die ich telefonisch erreichte, hatten: zu arbeiten / ebenfalls Urlaub / Theaterkarten / eine Wohnungsbesichtigung / etwas anderes vor.

Ab 17:00 trudelte die Eppendorfer Masche ein, während ich zerzaust im Haus herumhuschte, Saal, Licht, Abendkasse und Bistro vorbereitete und mich darauf gefasst machte, am Bistrotresen gleichzeitig Karten zu verkaufen. Lutz und Vera sagte ich, dass sie notfalls mit einer Lichteinstellung zurechtkommen oder jemanden zum Hebelschieben mitbringen müssten.


Um halbsechs rief meine Kollegin Maria aus dem Stadtteilarchiv an, um mich zu bitten, noch einen Termin in das Kulturhaus-Programm aufzunehmen. Dass ich daran schon selbst gedacht hatte, machte sie so froh, dass ich sie hinterlistig fragte, ob sie abends schon etwas vorhätte. Kurz: Maria half mir aus der Not, stellte sich an die Kasse und regelte wunderbar das Licht für die Lesung. Die Amnesty International-Gruppe kam perfekt allein zurecht und ich stand im Bistro und hatte viel Vergnügen mit den anderen Handarbeiterinnen, die sich von dem Betrieb um sie herum nicht aus der Ruhe bringen ließen.


Die 'Eppendorfer Masche' fand das erste Mal im Kulturhaus statt - vorher hatten wir uns im Bürgerhäuschen getroffen, und die einhellige Meinung war: Sehr gemütlich haben wir es hier, das Licht reicht auch gut aus und Platz für weitere TeilnehmerInnen gibt es ebenfalls.

Bisher sind wir jedes Mal etwa sieben Frauen, haben es aber trotzdem schon geschafft, sowohl generationenübergreifend als auch multikulturell zu sein, oder wenigstens bikulturell. Interessant zu sehen ist, dass auch sehr unterschiedliche Frauen beim gemeinsamen Handarbeiten sofort ins Gespräch kommen, die Stimmung umgehend entspannt und lustig wird und anfängliche Hemmschwellen auch bei neuen Gästen ganz schnell weggestrickt oder -gehäkelt werden. Mit Männern steht der Versuch noch aus!

Rika Tjakea, Mitarbeiterin bei MARTINIerLEBEN, im Kulturhaus Eppendorf und selbständige Sängerin
3. Donnerstag des Monats, 17:00 - 20:00 
Workshop Eppendorfer Masche - gemeinsam stricken, häkeln, handarbeiten lernen - mit Expertinnen-Hilfe
Einfach Strickzeug bzw. eigene Handarbeit mitbringen und dazukommen - für absolute AnfängerInnen haben wir Nadeln und Wolle und eine Nähmaschine zum Ausprobieren da, jedes Mal gibt es einen kleinen Workshop für alle, die Lust haben, und die KönnerInnen helfen mit Tipps, Tricks und Anleitungen. Ansprechpartnerin: Rika Tjakea, Tel. 48 15 48, info@martinierleben.de
Ort: Kulturhaus Eppendorf (Bistro), Julius-Reincke-Stieg 13a (rollstuhlgerecht)

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