Dienstag, 22. Dezember 2015

Adventsgrüße


Liebe Nachbarinnen und Freunde! Am 1. Dezember haben wir ein fröhliches MARTINIerLEBEN-Adventscafé in der Begegnungsstätte Martinistraße gefeiert. Pastor Veit Buttler versetzte uns mit einer kleinen Einführung in weihnachtliche Stimmung und hatte einige Gedichte dabei. Marthe Friedrichs hatte etwas Ringelnatz und vor allem eigene Gedichte und Geschichten dabei und unter Rika Tjakeas Leitung wurden gemeinsam Weihnachtslieder gesungen.

Ein schönen Weihnachtsgruß von Marthe dürfen wir hier veröffentlichen.
Wir wünschen allen ein frohes Fest!


Weihnachten – Fest der Gaben,
für jene, die schon alles haben.

Das Tauschgeschäft zum großen Fest,
das keinen ungeschoren lässt:
Man kriegt nur was, wenn man was gibt
von Leuten auch, die man nicht liebt
Und gibt noch mehr als letztes Jahr,
damit man ja nicht geizig war.
Weihnachten, das Fest der Gaben:
Alle woll’n nur haben, haben!
Damit die Menschen Gutes denken,
von dir, MUSST du sie kaufen – schenken!

Wo ist der alte Brauch geblieben,
wo man zu diesem Fest den Lieben,
derer man auch gern gedachte,
einfach ’ne kleine Freude machte?
Zusammensein das Größte war
mit denen, die man gerne sah?
Das Tauschgeschäft? Einfach vergessen!
Zusammen lachen, schwatzen, essen
und wieder mal nicht nur dran denken -
sich und auch anderen ZEIT zu s c h e n k e n!

In diesem Sinne statt ’ner Karte 
denk’ ich an euch und grüß’ euch
Marthe 
©mf  22.12.2014


Marthe gibte es auch hier und hier im Netz.

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Janosch-Oscar für das MARTINIerLEBEN NachbarNetz

Unser Weihnachtsgeschenk: Wir haben den Janosch-Oscar bekommen, eine von Janosch gestaltete Siegerurkunde des Bundeswettbewerbs 'Die schönsten Nachbarschafts-Aktionen 2015' des Netzwerks Nachbarschaft. Damit machen wir mit Brief und Siegel "vorbildliche Nachbarschafts-Aktionen mit herausragendem Engagement". Dazu gab es zwei tolle große Spiele vom Sponsor Hans im Glück, die wir bald ausprobieren wollen!
Jippieh!

Donnerstag, 5. November 2015

Kaputter Diabetrachter und ein zu langer Rock – zum Wegwerfen viel zu schade

MARTINIerLEBEN hatte am 31. Oktober erneut zum Repair-Café Eppendorf geladen. Bereits zum 6ten Mal wurde im großen Saal des Kulturhauses Eppendorf nachmittags gebohrt, geschnitten, genäht und geschraubt. Bei herbstlichem Wetter waren die Besucherinnen und Besucher keineswegs nur aus dem Stadtteil gekommen, eine ältere Dame sogar per Fahrrad aus Hummelsbüttel.

Im Gepäck hatten die Gäste Diverses, was irgendwie nicht mehr funktionierte. So rückte Rosi Sobiech mit ihrer 14 Jahre alten Brotschneidemaschine an. An der Sollbruchstelle hatte das Kabel schlappgemacht. Helmut Treffler, Techniker, wie die anderen Helferinnen und Helfer ehrenamtlich im Einsatz, konnte das Kabel kürzen, neu anschließen und dem Schneidewerkzeug wieder zu Saft verhelfen.

Unterdessen bemühte sich Ernst Irion, einen 32 Jahre alten Sony Kassettenplayer wieder zum Leben zu erwecken. Schließlich sind Musikkassetten wieder voll im Trend. Nach kurzer Funktionsprüfung und einigen Tropfen Spiritus funktionierte der Vorlauf wieder, wenn auch zunächst nur mit Knattern.
Hilfe zur Selbsthilfe (dem Motto des Repair-Cafés entsprechend) leistete derweil Ute Plätzer. Sie half einer Besucherin, ihren liebgewonnenen blauen Rock zu kürzen. Wichtig ist dabei auch, so erfuhr der Reporter, vorher zu klären, ob der Rock mit niedrigen oder hohen Absätzen getragen werden soll. Ute fixierte den Saum am Rock, anschließend setzte sich ihre Ratsuchende zu Haus an die Nähmaschine.

Während Viktor Ehlers sich über einen gut erhaltenen Diabetrachter her machte – der Schlitten klemmte -, war Thomas ebenfalls in der Elektroabteilung aktiv. Ilona Neckermann hatte ihm ihren High-Tech-Radiowecker präsentiert -ausgestattet mit an die 15 Tasten und Einstellschrauben und erst vier Jahre alt. Das Radio funktionierte, nicht aber das Nachtlicht. Professionell nahm Thomas ebenfalls eine Funktionsprüfung vor, mutmaßte, dass eventuell der Sensor kaputt sei. Doch da wollte er sich nicht ranmachen. Er schlug Frau Neckermann vor, ihren Fachhändler aufzusuchen.

Auf der Bühne drehte sich alles ums Rad. Eine ‚Kundin’ war Anja Messerschmidt: Seit sechs Jahren hatte sie ihren Drahtesel vor der Tür geparkt. Der Alu-Rahmen war gut erhalten, doch das Rücklicht hatte seinen Geist aufgegeben. Schnell hatte Sebastian Schuppa die Ursache gefunden: Die Verbindung des Kabels zum Dynamo war gestört. Schon nach wenigen Handgriffen ging dem Hinterrad ein Licht auf.

Fast 70 BesucherInnen hat Organisatorin Elisabeth Kammer an diesem Nachmittag gezählt, 17 HelferInnen trugen zum Erfolg bei. Nach drei Stunden unermüdlicher Arbeit war Feierabend. Doch das nächste Repair-Café kommt bestimmt, nämlich am

16. Januar 2016, wieder von 14 – 17 Uhr, Reparaturannahme bis ca. 16:30 Uhr.

Fragen beantwortet Elisabeth Kammer unter Tel. 040 - 46 77 93 25, E-Mail: info@martinierleben.de

Text & Bilder: Hans Loose

Dienstag, 20. Oktober 2015

Tüten kleben für die Nachbarschaft

Seit neuestem treffen sich unsere freiwilligen Helferinnen zum ‚Tüten kleben‘ in fröhlicher Runde: Für neu zugezogene NachbarInnen stellen wir eine MARTINIerLEBEN-Willkommenstüte zusammen mit Informationen über unseren Verein und Tipps zu Veranstaltungen und Beratungsmöglichkeiten im Quartier. Besonders für die vielen neuen BewohnerInnen der Bethanien-Höfe haben wir viel geklebt. 

Möchten Sie sich eine Willkommenstüte abholen oder eine an neue NachbarInnen verschenken oder haben Sie einen Tipp, was da noch reinsollte? Wir freuen uns auch über Firmen, die kleine Werbegeschenke beisteuern wollen.

Bildschirmfoto google maps
Unser nachbarschaftliches Quartier verorten wir in etwa im Bereich zwischen folgenden Straßen: Geschwister Scholl-Straße, Frickestraße, Martinistraße und Tarpenbekstraße (siehe Kartenausschnitt). Selbstverständlich freuen wir uns immer auch über Interessierte und MitmacherInnen aus dem weiteren Umkreis. Sagen Sie Bescheid - wir kleben Ihnen  gern eine!

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Halbachsig parken - mehr Bewegungsfreiheit auf dem Gehweg Frickestraße

Unsere AG Barrierefrei steht kurz davor, wieder eines ihrer Ziele zu erreichen: Am 28. September 2015 hat der Regionalausschuss einstimmig beschlossen, dass Autofahrer in der Frickestraße vor den Wohnstiften künftig mit zwei Rädern auf der Straße parken sollen. „Halbachsig“, wie die Verwaltungsleute sagen, um nicht den ohnehin schmalen Fußweg entlang der Wohnstifte weiter einzuengen. Heidemarie Lange von der AG Barrierefrei freut sich: „Die Abgeordneten aller Parteien haben unserem Anliegen zugestimmt.“ Heidemarie hatte gemeinsam mit Wolfgang Hinsch die Argumente der Arbeitsgruppe vorgetragen.

Mehr als fünf Jahre hat die AG für dieses Ziel gekämpft. Der Gehweg in der Frickestraße zwischen Schede- und Martinistraße vor den Wohnstiften: Bäume und zwischen ihnen Gehwegparker engen den Fußweg ein, auf eine Breite von lediglich 1,5 Meter. Beim ‚nachlässigen’ Gehwegparken vieler Autofahrer wird der Fußweg noch schmaler. Menschen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen werden erheblich behindert.


MARTINIerLEBEN legte im Oktober 2010 ein Gutachten vor, in dem u.a. bereits auf die ‚Konflikte Frickestraße’ hingewiesen wurde. In mehreren Ortsbesichtigungen demonstrierte die AG Barrierefrei Politikern und Verwaltungskräften, dass selbst Personen ohne Handicap kaum neben den auf dem Gehweg parkenden Autos aneinander vorbei gehen können, ohne sich zu berühren. Noch schwieriger wird es für Menschen mit Rollator, und gar keine Chance haben einander begegnende Rollstuhlfahrer.

Während Mitglieder der AG (digitale) Fachliteratur wälzten, stießen sie auf Aussagen des Forschungsinformationssystems zu Bürgersteigen. Die vom Verkehrsministerium geförderten Wissenschaftler empfehlen bei Neubauten eine Gehwegbreite von mindestens 2,50 Metern - für Personen ohne Behinderung, wohlgemerkt. Für bestehende Gehwege gilt in Hamburg eine Mindestbreite von 1,50 Metern. Hilfreich war auch der Blick in die Verwaltungsvorschrift zur Straßen-Verkehrs-Ordnung. Zum Gehwegparken heißt es da: „Das Parken auf Gehwegen darf nur zugelassen werden, wenn genügend Platz für den unbehinderten Verkehr von Fußgängern gegebenenfalls mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrern auch im Begegnungsverkehr bleibt …“

Mit diesen Argumenten gut vorbereitet gingen Heidemarie und Wolfgang in die Regionalausschusssitzung. Wolfgang Hinsch: „Wir hoffen nun, dass Bezirksamt und Polizei den gemeinsamen Beschluss auch umsetzen.“ Eng wird es bei dieser Lösung natürlich trotzdem beim Passieren der Straßenbäume, die die Frickestraße alle paar Meter zieren. Jedenfalls noch.

Bilder: Wolfgang Hinsch und Hans Loose
Text: Hans Loose

Mittwoch, 23. September 2015

Verschenken leicht gemacht

Im MARTINIerLEBEN NachbarNetz kann man per Anzeige schon länger nach Kontakten suchen, für gemeinsame Unternehmungen, wenn man Hilfe braucht oder Hilfe anbieten will. Immer wieder werden wir gefragt, ob man auch Gegenstände verschenken darf: das schöne alte Service, das nicht mehr in Gebrauch ist, ein großer Fernseher, für den kein Platz mehr ist und vieles mehr.

Dafür gibt es jetzt unsere neue Verschenkekiste. Auf den vorgedruckten Kärtchen wird eingetragen, was man zu verschenken hat oder was man sucht - alles kostenfrei, dazu trägt man seine Kontaktdaten und das aktuelle Datum ein. Als Regel gilt natürlich: Der oder die Beschenkte holt den Gegenstand ab, es sei denn, man spricht etwas anderes ab.

Die Kiste steht normalerweise im Foyer des Kulturhauses Eppendorf und ist manchmal zu Besuch bei passenden Veranstaltungen. Zum NachbarNetzCafé immer am ersten Dienstag des Monats wird sie mitwandern, und am kommenden Sonntag wird sie beim Schenkvergnügen in der Begegnungsstätte St. Martinus zu finden sein: Sonntag, 27.9.15, 13:00 - 17:00 Uhr

Und: Wer ganz schlecht zu Fuß ist und etwas verschenken möchte, der darf uns auch anrufen und wir füllen ein Kärtchen für sie oder ihn aus.

Freitag, 4. September 2015

Wo bitte geht´s zum UKE?

Die KrankenhausbesucherInnen kommen aus OH, SE, STD, aus weiteren Umlandorten – und aus Hamburg. Viele dieser FahrerInnen lenken seit einigen Wochen Ihre Blechkisten durch unser Quartier, rat- und orientierungslos. Ihr Ziel, das UKE, ist aufgrund von Absperrgittern schwer zu erreichen. Die Bauarbeiter in der Martinistraße haben indes eine vorgegebene Aufgabe: Sie müssen im August und September dort das Busbeschleunigungsprogramm verwirklichen. Deshalb ist die Straße seit dem 3. August 2015 gesperrt. Betroffen sind gleich drei Haltestellen. Dabei ist eine behutsame Verkehrsführung für den Individualverkehr auf der Strecke geblieben.

Wer in diesen Wochen von der Lenhartz- oder Tarpenbek- in die Martinistraße einbiegt, um das Krankenhaus zu erreichen, hat schon verloren. In Höhe Frickestraße sollen Absperrgitter und Sackgassenschild an der Weiterfahrt hindern. Ein Hinweis, wie man aus der Sackgasse raus und doch ans Ziel kommt, fehlt an der Sperre. In ihrer Orientierungslosigkeit rollen viele trotzdem in Richtung UKE-Haupteingang. „Einige haben sogar versucht, über die Baustelle der Kinderklinik zum Krankenhaus zu kommen“, berichtet ein Arbeiter. Andere wenden auf der Kreuzung, wissen dann aber auch nicht weiter. Besonders oft genutzt wird die Ausweichroute nach rechts in unser Quartier-UKE- Besucher hoffen dann, über Fricke- und Geschwister-Scholl-Straße von hinten auf das UKE Gelände zu gelangen. Pech jedoch für einen Brummifahrer, der sogar versucht hat, von der Frickestraße nach 'Im Tale' abzubiegen. Er hat sich festgefahren; sein Laster wurde zur Straßen- Blockade. Erst mit Hilfe der Polizei konnte der LKW–Lenker seine Fahrt fortsetzen. Einige Anwohner und Nachbarn unseres Viertels erweisen sich seit Baustellenbeginn als Glücksengel: Sie dirigieren die Suchenden zurück über Martini- und Tarpenbekstraße rechts um die Kirche herum in die Breitenfelder. Wenn die so Gelotsten dann erneut rechts in die Curschmannstraße abbiegen, haben sie ihr Ziel direkt vor Augen.

Apropos Ordnungshüter: Die Verkehrsplanungs-Profis haben am Rechts-Abzweiger von der Tarpenbek- in die Martinistraße ein großes Sperr- und U1-Umleitungsschild aufgestellt. Wie es sinnvoll ist. Auf der anderen Seite, aus Richtung Bezirksamt, fehlt dieses Schild. Die Folge: Autofahrer landen ohne Warnhinweis an der Baustellen-Sperre. Inzwischen ist die Martinistraße in Richtung Eppendorfer Marktplatz als Einbahnstraße wieder frei. Auch die Busse halten wieder vor St. Martinus.

Am 19. September sollen die Bauarbeiten beendet sein, nachdem uns die Bau- und die Verkehrsbehörde noch mal eine Vollsperrung zwischen altem UKE-Hauptgebäude und Löwenstraße bescheren. Bis dahin wird trotz Warnschildern noch manch verlorene Seele aus dem Umland durch unser Viertel rollen. Eine Bitte daher an unsere Nachbarn: Seien Sie nett zu den Suchenden und weisen Sie ihnen den Weg! Wenn das Beschleunigungsprogramm fertig ist, wird ja ohnehin der eine oder andere Besucher mit dem Bus zum UKE fahren, hoffentlich jedenfalls!

Text und Bilder: Hans Loose

Dienstag, 11. August 2015

Enkeltrick und Einbruch – der Bürger ist nicht machtlos

Anfang August hat eine Stadtteilzeitung gemeldet „Rentner fällt auf Enkeltrick herein.“
Und als ob sich die Betrüger mit unserem Verein MARTINIerLEBEN abgesprochen hätten: Am 04.08.2015 war der Bürgernahe Beamte Wilm Böwig zu Gast im NachbarNetzCafé, um über dieses Thema zu referieren. Neben der Enkel-Nummer informierte der Polizeihauptkommissar auch über Wohnungseinbrüche – und wie man sich davor schützen kann. Hans Loose sprach mit unserem Stadtteilpolizisten.

Herr Böwig, Unbekannte haben einen Rentner in der Nissenstraße um mehrere 1000 Euro betrogen. Was war da los?
Gegen 18 Uhr hatte das Telefon bei dem älteren Herrn geklingelt. Eine Frau gab sich als Bekannte aus. Sie sei in finanzieller Notlage und flehte ihn um Geld an. Der Rentner dachte, es handele sich um eine alte Freundin und wollte helfen. Er ging daraufhin zu seiner Bank und holte Geld aus dem Automaten. Nur 40 Minuten später klingelte ein angeblicher Notar an seiner Tür. Der Komplize der falschen Freundin stellte eine Quittung aus und nahm das Geld in Empfang. Vergeblich versuchte der Betrogene anschließend, seine Freundin zu erreichen. Erst unsere Kollegen, die er schließlich informierte, konnten mit der Frau Kontakt aufnehmen. Die Dame wusste von nichts. Der Rentner war bis zum Schluss fest der Meinung, dass es sich bei der Anruferin um seine Bekannte gehandelt haben muss.

Nun ist der sogenannte Enkeltrick ja nicht neu. Dennoch gelingt es Betrügern mit immer neuen Varianten, vor allem ältere Menschen über den Tisch zu ziehen. Wie kommen die Betrüger denn an die Telefonnummern ihrer Opfer?
Die Täter suchen im Telefonbuch nach alten deutschen Namen: Anne, Heidi, Hartmut waren vor 50 bis 60 Jahren sehr verbreitet. Auf unserer Wache in der Troplowitzstraße 3 halten wir Formulare bereit, mit denen man bei der Telekom und anderen Anbietern die Abkürzung des Vornamens im Telefonbuch beantragen kann.

Und wenn dann doch mal ein Mensch bei mir anruft, bei dem ich vermute, dass er böse Absichten hat, was soll ich dann tun?
Wenn Sie Argwohn hegen, legen Sie sofort auf! Wenn Sie es sich zutrauen, spielen Sie das Spiel mit. Wenn Sie nicht einfach auflegen wollen, kündigen Sie an, das Geld von der Bank holen zu müssen. Dann sollten Sie unbedingt mit der Dienststelle für Trickdiebstahl (LKA 43) unter Tel. (040) 428 6 – 74303 die nächsten Schritte absprechen.

Manchmal helfen ja auch Bankangestellte, einen älteren Menschen vor Betrug zu schützen.
Bankbetrüger sind sehr pfiffig. Unser LKA 433 schult deshalb regelmäßig Bankmitarbeiter, damit diese gegebenenfalls die Polizei alarmieren, wenn Ihnen ein Vorgang verdächtig erscheint.

Das zweite Thema des NachbarNetzCafés waren die häufigen Wohnungseinbrüche. Wie kann der Bürger sich hier schützen?
Einbrüche erfolgen vor allem in den oberen Etagen. Dort werden Diebe wenig gestört. Ihr Komplize kann schon beim Aufhebeln oder -brechen der Wohnungstür überprüfen, ob sich jemand im Treppenhaus von unten nähert. Schutz vor Einbrüchen bieten Quer- und vor allem Längsriegel. Ist das Eindringen in die Wohnung zu kompliziert, lässt der Einbrecher gern davon ab. Der Bürger sollte jedoch auch darauf achten, dass keine Leiter hinter dem Haus im Hof steht. Ungenutzte Leitern sollten immer angekettet sein. Gegebenenfalls müssen Sie den Vermieter um Unterstützung bitten.

Besonders beliebt bei Einbrechern sind offenbar ebenfalls Erdgeschoss-Wohnungen.
Diese werden überwiegend von außen angegangen. Auch dort sollten Sie es den Eindringlingen möglichst schwer machen. Fenster sollten beim Verlassen der Wohnung nicht auf Kipp stehen und außerdem abgeschlossen werden. Außerdem: Pflastern Sie Ihren Balkon nicht so sehr mit Balkonpflanzen. Sie bieten Einbrechern eine hervorragende Deckung vor Blicken von außen. 

Einbrecher wenden in letzter Zeit neue Hilfsmittel an, um in Häuser und Wohnungen zu kommen. Dazu sollen unter anderem Plastikflaschen dienen.
Die Flippermethode (eine aufgeschnittene Flasche) ist eine Methode, wie Sie sie vielleicht aus dem Fernsehen mit den Kreditkarten kennen. Es wird versucht, die Falle im Türschloss zurückzudrücken, sodass die Tür aufspringt. Diese Methode funktioniert allerdings nur dann, wenn die Tür ins Schloss gezogen und nicht abgeschlossen wurde.

Dann gibt es ja noch den Trick mit den Plastikklemmen.
Diesen Trick wenden Einbrecher gerne an, um zu überprüfen, ob Haus oder Wohnung unbewohnt sind bzw. die Bewohner sich im Urlaub befinden. Schmale Pastikstreifen, etwa 8 cm lang, werden dabei in U form gebogen und zwischen Eingangstür und Rahmen gezwängt. Einige Tage später kommt der Späher erneut vorbei. Sind die Plastikklemmen heruntergefallen oder verschwunden, war jemand in der Wohnung. Klemmen Sie noch an gleicher Stelle, kann der Einbruch verübt werden

So sieht ein echter Polizeiausweis aus.
Was kann ich als Nachbar tun, um Einbrüche möglichst zu verhindern?
Gute Nachbarschaft ist wichtig! Öffnen Sie über die Gegensprechanlage nur Bekannten die Haustür. Und wenn der Postmann klingelt, schauen Sie, ob wirklich nur er ins Gebäude kommt. Wenn Sie Unbekannte im Treppenhaus treffen, sprechen Sie sie an. Fragen Sie, zu wem sie wollen. Sollte Ihnen Personen verdächtig erscheinen, scheuen Sie sich nicht, den kostenlosen Polizeinotruf 110 zu wählen. Den Kampf gegen Wohnungseinbrüche hat die Hamburger Polizei zu Ihrem Hauptauftrag in der Kriminalitätsbekämpfung gemacht.

Was kann ich tun, wenn ich mehr wissen will, um Betrug oder Einbruch zu verhindern?
Mehr Informationen erhalten Sie im Internet unter http://www.hamburg.de/polizei/kriminalpraevention/
Sie können auch einen Termin mit der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle Caffamacherreihe 4 vereinbaren. Die Rufnummer: (040) 428 6 – 70777.

Danke, Herr Böwig, für unser Gespräch!
Text und Bilder: Hans Loose

Freitag, 19. Juni 2015

Nicht ohne Termin!

Im Kundenzentrum (ehemals Einwohnermeldeamt): Unbedingt Termin buchen!

Rudolf Dunsing braucht einen neuen Personalausweis. Er hat alles dabei: ein biometrisches Foto (35 x 45 mm ohne Rand, Hintergrund hell und einfarbig), seinen alten Pass, 28,80 Euro für die Gebühr – allerdings hat er keine Verabredung mit einem Sachbearbeiter.

Unbedingt Termin buchen! verkündet der rote Aufkleber auf dem großen Plakat an der Eingangstür des Kundenzentrums. Da stehen Öffnungszeiten, eine Telefonnummer sowie eine Internetadresse: www.hamburg.de/kundenzentrum. Herr Dunsing hat kein Handy und auch keinen Computer im Gepäck. Also marschiert er ohne Anmeldung ins Service-Center. "Haben Sie einen Termin?", fragt ihn die nette Empfangsdame. Einen Termin hat Rudolf nicht gebucht; er hat keinen Internet-Anschluss. Bei ihm zu Hause steht ein alter xp-Rechner.

Im Wartebereich sitzen bereits gut 30 Kunden. Ob alle mit Verabredung hier sind? Als der frühere Chemiker leicht genervt wieder gehen will, zeigt sich die Center-Mitarbeiterin hilfsbereit. An ihrem eigenen PC gibt sie die genannte Internet-Adresse ein. "Ich könnte Ihnen einen Termin am 20. Juli um 13.15 Uhr anbieten", erklärt sie. Das ist in über vier Wochen. Rudolf Dunsing lehnt dankend ab und setzt sich zu den anderen Wartenden - in der Hand einen Zettel mit Wartenummer und Ankunftszeit.

"Tschüss Wartezeit", so hieß die Aktion der Bezirksämter, die Mitte Februar des letzten Jahres in Hamburg gestartet ist. 70 Prozent der Besucher des Kundenzentrums kommen dieser Tage dennoch ohne Termin, Grund ist die Vorferienzeit. Die Chefin der drei Kundenzentren im Bezirk Hamburg-Nord (in Behörden-Deutsch ‚Leiterin des Fachamts Einwohnerwesen‘) Katharina Santore, nennt Einzelheiten: „Die durchschnittliche Wartezeit beträgt aktuell für Terminkunden 3 Minuten, für Kunden ohne Termin 23 Minuten.“ Allerdings: „Die Wartezeit kann für Kunden ohne Termin deutlich länger sein.“ Etwa 15 Minuten dauert die Bearbeitung eines Personalausweis-Antrages. Bei einem Kunden mit mehreren Anliegen wird entsprechend mehr Zeit benötigt. Wer in der Warteschleife landet, sollte an Mineralwasser denken: Einen Getränkeautomaten gibt es in der Lenhartzstraße nicht.

Nicht jeder Eppendorfer ist übrigens gezwungen, die Melde-Halle beim Bezirksamt aufzusuchen. Viele Anträge von uns Bürgern werden inzwischen in jedem der 20 Hamburger Kundenzentren bearbeitet, unabhängig von der Wohnadresse. Nicht nur Pässe und Ausweise geben die freundlichen Service-Kräfte aus. Im Angebot sind u. a. Umschreibungen von KFZ-Scheinen, Angelkarten (sog. Fischereischeine) und Hundeanmeldungen. Die Zugänge zum Kundencenter Hamburg-Nord sind inzwischen behindertenfreundlich. Wie er zum Einwohneramt hinkommt, muss jeder selbst sehen. Ein großes Problem für Menschen mit Handicap. Denn einen Shuttleservice wie die Parteien ihn bei Wahlen anbieten gibt es nicht.

Rudolf Dunsing hat sich beim Verlassen des Kundenzentrums die Rufnummer vom Plakat notiert. Unter 040 / 428 28-0 wird er das nächste Mal den Telefonischen Hamburg Service (THS) anrufen, wenn er einen neuen Ausweis braucht. „1/3 aller Terminkunden buchen über den THS bzw. das Kundenzentrum, 2/3 online“, berichtet die Amtsleiterin. Alternativ könnte der Center-Kunde auch das "Bürgertelefon" 115 kontakten – und wird dann ebenfalls vom THS vermittelt. Auf jeden Fall wird Herr Dunsing nach Terminabsprache das nächste Mal gemütlich zu Hause sitzen oder in seinem Verein warten. Und im Kundenzentrum geht es mit Termin auch schneller.

Text und Bilder: Hans Loose

Mittwoch, 20. Mai 2015

Viel Engagement und ein finanzieller Hilferuf

Ein Bericht von der Ideen- und Planungswerkstatt am 25. April 2015

bald mehr
Generationenübergreifendes?
Uli Thomas, Pastor von St. Martinus, hatte den rund 30 Werkstatt-Besucherinnen und Besucher zu Beginn einen wonnevollen Samstag gewünscht. Gemeinsam wurden Vorschläge für zukünftige Aktivitäten des Vereins gesammelt, in entspannter Atmosphäre mit einem Schlag Ingwer-Möhrensuppe als Zugabe. Problem wird nun sein, aus dem bunten Strauß voller Vorschläge die machbaren herauszuziehen.

Mit einer Vorstellungsrunde ging es los, gefolgt von ‚Berichten aus der Wirklichkeit‘:
Welche Erfahrungen habt Ihr mit MARTINIerLEBEN gemacht, was gefällt Euch (nicht so) gut?
Diese Fragen hatte der Vorstand mehreren Kooperationspartnern gestellt. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv, allerdings verbunden mit dem Wunsch nach mehr Präsenz im Stadtteil und mehr generationenübergreifenden Aktivitäten.

Klaus Kolb lieferte zum Einstieg eine Zustands-Beschreibung: Im ehemaligen Krankhaus Bethanien hat der Umbau begonnen. Nicht nur 90 Sozialwohnungen soll es dort künftig geben, sondern auch das neue Kulturzentrum Martini44, künftig Heimat u. a. für das Kulturhaus Eppendorf und das Quartiersbüro von MARTINIerLEBEN. Derzeit wird die historische Fassade in der Martinistraße gesichert, damit das Gebäude dahinter neu gebaut werden kann. Ende 2017 soll der Neubau fertig sein.

Unterdessen geht auch der Neubau der Bethanienhöfe gegenüber in die Endrunde (Träger: Bethanien Diakonisse-Stiftung): Im Juli ziehen die Schwestern ein, im August die ersten Bewohnerinnen und Bewohner. 

Schließlich gab Klaus ein Rückblick auf die bisherigen Ideen- und Planungswerkstätten. „Sechs neue Aktivitäten sind 2014 entstanden“, berichtete er. Im NachbarNetzCafé, im Repair-Café, in der Eppendorfer Masche und beim Schenkvernügen gibt es vielfältige Mitmach-Möglichkeiten, daneben im schon älteren Singen für Jung und Alt, der AG Barrierefrei sowie (ganz neu) in der Computer-Schule.

Uli Thomas betrachtete anschließend unseren Verein von höherer Warte. Der Kita-Chor gemeinsam mit den älteren Teilnehmerinnen und Teilnehmern, sei ein „echter Glückstreffer“, ein wunderbares Beispiel für unser Motto „Gemeinsam in Eppendorf“. Allerdings räumte der Pastor ein, traditionelles und unbefristetes Ehrenamt sei „ein Auslaufmodell“, das fast nur noch von der Generation 50plus hochgehalten werde. Der Trend gehe zur Arbeit in Projekten, verbunden mit individuellem Lustgewinn.

Elisabeth Kammer vom MARTINIerLEBEN Quartiersbüro wies auf einen geplanten Stadtführer für Eppendorf hin - als Gemeinschaftsprojekt von Konfirmanden und AG Barrierefrei geplant. Ein Antrag auf Förderung durch die Robert Bosch-Stiftung ist gestellt. In diesem Plan sollen unter anderem Betriebe und Geschäfte genannt werden, die ihre Zugänge barrierefrei gestalten.

Nach kurzer Tee- und Kaffeepause begannen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in drei Arbeitsgruppen ihren Gedanken freien Lauf zu lassen – und diese anschließend zu sammeln. Elisabeth Kammer scharte um sich an generationenübergreifenden Projekten Interessierte. Beispiele: Projektarbeit mit Schulklassen, Hausaufgabenbetreuung durch Ältere oder auch Krabbelgruppen in einem Forum von Jungfamilien.

Rika Tjakeas Gruppe warf kritische Blicke auf die Öffentlichkeitsarbeit, Flyer, Plakate und den Internet-Auftritt. Nachgedacht wurde u. a. über ein geändertes Logo für den Verein, Bilder mit älteren und jungen Menschen und ein praktischeres Format für den Newsletter.

Klaus Kolb schließlich versammelte Zahleninteressierte um sich und versuchte Antworten zu finden auf die Fragen, was braucht, hat und fehlt MARTINIerLEBEN? Wichtigstes Ergebnis: MARTINIerLEBEN braucht Geld. Der Verein sollte einen finanziellen Hilferuf hinausposaunen - wo immer Mitglieder mit Leuten im Quartier, in Behörden und Stiftungen zu tun haben. Und unsere Erfolge sollten besser kommuniziert, die Zusammenarbeit mit anderen Initiativen gesucht werden. 

Text und Bilder: Hans Loose

Dienstag, 31. März 2015

Frühjahrsputz - MARTINIerLEBEN räumt auf

Bei kühlem sonnigem Kaiserwetter hatten sich insgesamt 10 Mitglieder aus den AGs Barrierefrei und RepairCafé am ‚Roten Platz‘ an der Ecke Schede- und Frickestraße versammelt. Wir wollten im Zuge der Aktion 'Hamburg räumt auf' da weitermachen, wo die orangen Saubermänner schwächeln – auf den Grünstreifen und Gehwegen rund um unser Quartier.

Die Stadtreinigung Hamburg stellte allen Freiwilligen kostenlos Handschuhe und Müllsäcke zur Verfügung, die man in einer 5 Tage-Frist vom Recyclinghof in Niendorf abholen konnte. Für das nächste Mal wünschte Elisabeth sich, dass Säcke und Handschuhe beim Bezirksamt oder im Kulturhaus abgegeben werden könnten, um es den Helfern leichter zu machen. Offenbar werden von der Stadtreinigung die Gehwege nicht ausreichend gereinigt, und auch die beiden roten Papierkörbe in der Schedestraße nicht alle zwei Tage geleert.

So war eine der ersten Aktionen der freiwilligen HelferInnen, den überlaufenden Müllbehälter an der Sitzgruppe zu entleeren. Der Platz um die Bänke und unter der Hainbuche wurde gefegt und von Zigarettenstummeln sowie Zeitungsresten befreit. Unterdessen machten sich Ulrike, Heida und Klaus daran, die Erde der beiden Blumenkübel (eine Spende des alten Schwesterheims Bethanien) aufzubereiten. Zwei Paletten mit Gänseblümchen und Stiefmütterchen, von Ulrike besorgt, fanden in den Kübeln ihr neues Zuhause. Anschließend machten wir Aufräumenden uns mit Besen, Schaufel und zwei ‚Optikerzangen‘ über Gehwege und Straßenbegleitgrün her. Außerdem bedurften einige Ecken und Beete rund ums Kulturhaus unserer Aufmerksamkeit. Bilanz der anderthalbstündigen Aktion: acht Müllsäcke, gefüllt mit verdorrtem Laub, Erde, Sand, Kippen, Papier und Glasstücken.

Putzmunter stürzten wir uns nach getaner Arbeit im Kulturhaus Eppendorf auf Kaffee, Saft und Topfkuchen. Die Gehwege im Quartier sind jetzt gefegt, die Grünflächen vom Dreck gereinigt. Wenn es in den nächsten Tagen regnet, werden auch die Blümchen wachsen und gedeihen.

Auf unsere Nachfrage bestätigt die Stadtreinigung, dass die Leerung der Papierkörbe weiterhin zwei Mal pro Woche erfolgen soll. Das hat in den letzten Wochen nicht richtig funktioniert, weil ein Mitarbeiter krank war. In den kommenden Tagen wollen die Profi-Reiniger vor Ort prüfen, wie die Situation im Quartier weiter verbessert werden kann, evtl. durch einen dritten Papierkorb.

Die Stadtreinigung – auch die WasteWatcher - erreichen Sie unter der Hotline ‚Saubere Stadt‘ unter 040 / 25 76 11 11 und über dieses Onlineformular. Genau 1.999 Aufträge haben HamburgerInnen allein im Januar 2015 bei dieser Hotline gemeldet. 1.784 Aufträge wurden nach offiziellen Zahlen bis Ende des nächsten Arbeitstages erledigt, 149 innerhalb von drei Tagen und 66 nach mehr als drei Tagen.

Text und Bilder: Hans Loose 

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