Donnerstag, 10. Juli 2014

Bethanien-Höfe Eppendorf - Mitsommerfest mit Zirkuswagen

Mittsommerfest mit Zirkuswagen (Foto: Bethanien Diakonissen-Stiftung)
Ein frisch lackierter Zirkuswagen ziert seit einigen Tagen die Großbaustelle im Dreieck Fricke-, Martini- und Tarpenbekstraße. Während auf dem Gelände eifrig Handwerker den Rohbau der Bethanien-Höfe erstellen, können sich Interessierte ab sofort in dem Wagen über betreutes Wohnen und ein lebenslanges Wohnrecht informieren – und sich auch gleich eine Wohnung aussuchen. Die Bethanien Diakonissen-Stiftung hat den rollenden Oldtimer am 24. Juni auf einem kleinen Mitsommerfest präsentiert. Einige Diakonissinnen waren ebenfalls geladen, denn auch für sie entsteht ein neues Zuhause.

Foto: Rika Tjakea
"Der Zirkuswagen war bis 1963 im Einsatz", berichtet Dr. Annette Heilig von der Bethanien Diakonissen-Stiftung. 50 Jahre hatte der Zahn der Zeit an dem Gefährt genagt, der Lack war ab. Betreuungskräfte vom Haus Radeland, einer Einrichtung für psychisch kranke Menschen in Berlin Spandau, entschieden sich für ein Renovierungsprojekt. Gemeinsam mit Bewohnerinnen und Bewohnern haben sie geschraubt, Löcher geflickt und morsche Holzteile ausgewechselt. Mehrere Fachleute haben das Projekt beim Einbau von Dämmung, moderner Fenstertechnik und der Küche unterstützt. Der schicke Wagen dient nun als Anlaufstelle und Vertriebsbüro für das Bauprojekt Bethanien-Höfe Eppendorf. Auf dem Gelände des ehemaligen Mutterhauses der Bethanien-Schwestern entsteht ein Gebäudeensemble, das sich um drei Höfe gruppiert. Die Schwerpunkte der Angebote sind vollstationäre Pflege für Menschen mit Demenz (123 Plätze) sowie betreutes Wohnen in 68 Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen im Haus am Park.

Foto: Rika Tjakea
Interessierte können sich nach Terminabsprache dienstags und mittwochs im Zirkuswagen beraten lassen (Tel. 040-23 53 780); mehr als 100 Nachfragen hat die Stiftung bereits bearbeitet. Der Zugang allerdings ist nicht barrierefrei: Wer den Wagen betreten will, muss acht Stufen erklimmen.

Das Wichtigste für die Diakonissen wird ihr neues Mutterhaus sein. Die Fassadengestaltung wird Elemente des Vorgängermodells aufnehmen. Dazu Dr. Heilig: „In dem neuen Backsteinbau werden geschichtsträchtige Teile, die vor dem Abriss gesichert wurden, einen neuen Platz finden - etwa eine Gedenktafel des früheren Bauherrn." Die Abteilung Hamburg-Nord der evangelisch-methodistischen Kirche findet im Erdgeschoss ebenfalls eine neue Heimat. Wir wollten von den Diakonissen wissen, was sie sich für Ihr neues Quartier wünschen. Und wie viele Schwestern auf unsere Ecke ziehen. Leider haben sie nicht geantwortet.

Grafik: Architekturbüro nps tchoban voss
Schade, dass im Neubau nicht - wenigstens einige - Wohnungen für junge Menschen oder Familien vorgesehen wurden. So bleiben ältere Menschen oder Kranke unter sich. Generationen gemeinsam in Eppendorf lautet allerdings das Motto des Netzwerks MARTINIerLEBEN, dessen Partner die Bethanien-Diakonissen-Stiftung ist. Als Begegnungsstätte für Jung und Alt könnten daher vielleicht die drei Höfe im Inneren der Anlage dienen, der Empfangshof: der zentrale Eingangsbereich der Bethanien-Höfe mit Zugang zum Neuen Mutterhaus, zum Haus am Park, zum Haus Bethanien (Pflegebereich) sowie zum öffentlichen Restaurant, der Begegnungshof: ein offenes Atrium mit Brunnen und Sommerterrasse des Restaurants sowie Gehölzpflanzungen und der Gartenhof mit vier verschiedenen Beetanlagen, darunter ein Natur- und Nutzgarten.

Foto: Rika Tjakea
Im Internet können Anwohner per Webcam den Fortschritt des Bauprojekts verfolgen. Im Zeitraffer sieht man den Bau rasant wachsen.
Im Herbst 2014 wollen alle Beteiligten Richtfeste feiern, im Sommer des nächsten Jahres den Neubau einweihen. „Der Zirkuswagen soll dann nach Brandenburg rollen", kündigt Annette Heilig an. Er wird dort in einem Jugendprojekt der Bethanien Diakonissen-Stiftung genutzt werden.
Manfred Korte

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