Die KrankenhausbesucherInnen kommen aus OH, SE, STD, aus weiteren Umlandorten – und aus Hamburg. Viele dieser FahrerInnen lenken seit einigen Wochen Ihre Blechkisten durch unser Quartier, rat- und orientierungslos. Ihr Ziel, das UKE, ist aufgrund von Absperrgittern schwer zu erreichen. Die Bauarbeiter in der Martinistraße haben indes eine vorgegebene Aufgabe: Sie müssen im August und September dort das Busbeschleunigungsprogramm verwirklichen. Deshalb ist die Straße seit dem 3. August 2015 gesperrt. Betroffen sind gleich drei Haltestellen. Dabei ist eine behutsame Verkehrsführung für den Individualverkehr auf der Strecke geblieben.
Wer in diesen Wochen von der Lenhartz- oder Tarpenbek- in die Martinistraße einbiegt, um das Krankenhaus zu erreichen, hat schon verloren. In Höhe Frickestraße sollen Absperrgitter und Sackgassenschild an der Weiterfahrt hindern. Ein Hinweis, wie man aus der Sackgasse raus und doch ans Ziel kommt, fehlt an der Sperre. In ihrer Orientierungslosigkeit rollen viele trotzdem in Richtung UKE-Haupteingang. „Einige haben sogar versucht, über die Baustelle der Kinderklinik zum Krankenhaus zu kommen“, berichtet ein Arbeiter. Andere wenden auf der Kreuzung, wissen dann aber auch nicht weiter. Besonders oft genutzt wird die Ausweichroute nach rechts in unser Quartier-UKE- Besucher hoffen dann, über Fricke- und Geschwister-Scholl-Straße von hinten auf das UKE Gelände zu gelangen. Pech jedoch für einen Brummifahrer, der sogar versucht hat, von der Frickestraße nach 'Im Tale' abzubiegen. Er hat sich festgefahren; sein Laster wurde zur Straßen- Blockade. Erst mit Hilfe der Polizei konnte der LKW–Lenker seine Fahrt fortsetzen.
Einige Anwohner und Nachbarn unseres Viertels erweisen sich seit Baustellenbeginn als Glücksengel: Sie dirigieren die Suchenden zurück über Martini- und Tarpenbekstraße rechts um die Kirche herum in die Breitenfelder. Wenn die so Gelotsten dann erneut rechts in die Curschmannstraße abbiegen, haben sie ihr Ziel direkt vor Augen.
Apropos Ordnungshüter: Die Verkehrsplanungs-Profis haben am Rechts-Abzweiger von der Tarpenbek- in die Martinistraße ein großes Sperr- und U1-Umleitungsschild aufgestellt. Wie es sinnvoll ist. Auf der anderen Seite, aus Richtung Bezirksamt, fehlt dieses Schild. Die Folge: Autofahrer landen ohne Warnhinweis an der Baustellen-Sperre.
Inzwischen ist die Martinistraße in Richtung Eppendorfer Marktplatz als Einbahnstraße wieder frei. Auch die Busse halten wieder vor St. Martinus.
Am 19. September sollen die Bauarbeiten beendet sein, nachdem uns die Bau- und die Verkehrsbehörde noch mal eine Vollsperrung zwischen altem UKE-Hauptgebäude und Löwenstraße bescheren.
Bis dahin wird trotz Warnschildern noch manch verlorene Seele aus dem Umland durch unser Viertel rollen. Eine Bitte daher an unsere Nachbarn: Seien Sie nett zu den Suchenden und weisen Sie ihnen den Weg! Wenn das Beschleunigungsprogramm fertig ist, wird ja ohnehin der eine oder andere Besucher mit dem Bus zum UKE fahren, hoffentlich jedenfalls!
Text und Bilder: Hans Loose
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