Unser roter Platz hat jetzt erste Baumpaten
Im Großraum
Eppendorfer Landstraße sind sie schon schöne Tradition. In unserem Quartier hingegen haben bisher nur wenige AnwohnerInnen und Geschäftsleute eine
Patenschaft für „ihren“ Baum vor der Haustür übernommen.
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Grünpflege im "Literarischen Garten" |
Beispiel: der Platz über dem unterirdischen Denkmal „Verhörzelle“ am Ende der
Geschwister-Scholl-Straße, angelegt vom Künstler Gerd Stange. Mit viel Liebe betreuen
Ehrenamtliche aus dem Stadtteilarchiv seit vier Jahren seinen „Literarischen
Garten“. Rund um die große Scheinquitte pflegen
sie dort weiße Rosen, Dickmännchen und Golderdbeere. „Leider wird immer wieder
viel zertreten, aber eine Mitstreiterin bringt regelmäßig neue Ableger aus
ihrem Schrebergarten mit“, berichtet Sabine Maurer. Logistische Unterstützung
erhalten die Damen von Christian Bartz: wenn sie ihre Pflanzen wässern oder das
Glasdach vom „Käfig“ säubern wollen, liefert der Apotheker frisches Nass per
Gartenschlauch.
Anders die
Situation Ecke Schede-/Frickestraße. Hier konnte „MARTINIerLEBEN (ME) gemeinsam mit Nachbarn vor drei Jahren den roten Platz einweihen. Seine Blumenkübel am Rande werden seitdem
von Ulrike und Heida sehr schön bepflanzt und gepflegt. Nur der etwa 5 qm
große Bereich hinter den Bänken – rund um die Weißbuche – ist noch Brachland.
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Ortstermin am roten Platz |
Um
die Einzelheiten einer Patenschaft zu klären, haben sich nun Vereinsmitglieder mit Jan
Martens-Witte getroffen, einem der drei Baumkontrolleure im Bezirksamt
Hamburg-Nord. Der Mann vom Stadtgrün hat 10.500 Straßenbäume in seiner Obhut. Beim
Ortstermin erklärt er die Bedingungen: „Jede Patenschaft ist an einen Baum
gebunden.“ Die Vereinbarung mit der Behörde ist unkompliziert und kostenlos,
alle Aktivitäten gehen zu Lasten der Paten. Auf Antrag erteilt die Behörde den
Ehrenamtlichen ihren Segen, allerdings, so Martens-Witte: „Die Bepflanzung darf
eine Höhe von 50 cm nicht überschreiten, um Verkehrsteilnehmende nicht in ihrer
Sicht zu behindern.“ Ein Zaun gegen Hunde-Pipi ist ebenfalls nicht erlaubt
(Stolperfalle!). Der Fachmann empfiehlt in diesem Fall stachelige Pflanzen.
Efeu ist auch verboten, es könnte am Stamm hochklettern und den Baum am Atmen
hindern. Außerdem würde der Kontrolleur Baumschäden nicht erkennen. Sollte das
Verhältnis zwischen Baum und Betreuer einmal in die Brüche gehen, die
Patenschaft also gekündigt werden, fordert das Bezirksamt einen Rückbau.
Vor der
Begrünung sollte der Boden aufgelockert, anschließend etwa 10 cm hoch Erde eingearbeitet
werden. Achtung: Wurzeln nicht beschädigen! Rückschnitte an ober- und
unterirdischen Teilen des Baumes sind ausdrücklich verboten. Unsere ME-Frauen haben
sich zunächst für Katzenminze und die widerstandsfähige Rose „The Fairy“, einem
smarten Bodendecker, entschieden. Sie wollen die Winterfeuchte mitnehmen. Daher
wird Mitte November die Aufhübschung des roten Platz beginnen, ihren Antrag auf
„Patenschaft im Straßenbegleitgrün“ haben die Ehrenamtlichen bereits gestellt.
Nur: wo wir das Wasser für die Pflanzen hernehmen, ist noch nicht geklärt.
Wer an der Baumpatenschaft am roten Platz mitwirken möchte, wende sich bitte an unser Quartiersbüro - Kontakt für weitere Patenschaften im Bezirksamt: Tel.:040 – 42804-6170
Text und
Bilder: Hans Loose
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