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Kurs Barrierefreiheit- Schachbrett, große Schilder, Aufzug und Lückenfüller |
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Gapfiller im Übergang |
„Die U1-Haltestelle
Klosterstern ist ab sofort barrierefrei zugänglich. Für Menschen mit Handicap,
Eltern mit Kinderwagen und ältere Fahrgäste macht der neue Aufzug an der
Einmündung des Eppendorfer Baum in den Klosterstern die Nutzung der U1 deutlich
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Mit großem Schritt |
komfortabler.“ Mit diesen Worten präsentierte die Hochbahn am 20.12.2016 den
Umbau der Station. Im Zuge der Bauarbeiten wurde der Bahnsteig erhöht und mit
taktilen Leitsystemen für sehbehinderte Fahrgäste versehen sowie die
Rolltreppen erneuert.
Was für den Zugang zur Haltestelle gilt, funktioniert jedoch noch
nicht zu 100 Prozent auf dem Bahnsteig. Denn der liegt in Richtung City in
einer Rechtskurve. Und diese Kurve macht noch immer Probleme: zwischen U-Bahn
und gebogenem Bahnsteig hat zunächst ein gefährlicher Spalt geklafft, teilweise
15 cm breit. Pia Gängerich von der Hochbahn: „Haltestellen gelten nur
dann als barrierefrei, wenn zwischen Zug und Bahnsteig in Höhe und Abstand
weniger als 5 cm liegen.“ Deshalb
hat die Hochbahn im März sog. Gapfiller installiert – ein Art Lückenbüßer
zwischen
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Mehr als ein fußbreit Abstand |
Bahnsteigkante
und Zug. Auf dieses Gummiprofil kann man drauftreten und -rollen, sie sichern
den Übergang in den Waggon. Das gilt vor allem für RollstuhlfahrerInnen, die
bekanntlich ihren Zugang zur Bahn am großen Schachbrett finden.
In einer sechsmonatigen Testphase prüfen nun Sensoren, wie viele
Züge diese Kunststoff-Kämme berühren. Eigentlich dürfte nichts passieren, denn
selbst bei Testfahrten mit Bau- und Museumszügen hat keiner die Gummikämme tuschiert.
Helmut Krumm vom Seniorenbeirat ist zufrieden. Zwei Jahre
haben Beirat, Behindertenverbände und Hochbahn darüber diskutiert, wie das
Problem der Lücke gelöst werden kann. Im letzten Jahr wurde in Australien eine
Lösung gefunden, die jetzt hier als Versuch erstmals am Klosterstern zum Zuge
kommt.
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H.Krumm:Zugang für Rollifahrer |
Wenn der Gapfiller seine
Probezeit besteht, soll er auch an anderen Haltestellen zum Einsatz kommen.
Unterdessen haben mehrere Eppendorfer bemängelt, dass vor allem an den ersten
und letzten Waggons noch immer große Lücken zum Bahnsteig bestehen. Hier ist
noch Handlungsbedarf. Helmut Krumm: „Überall, wo große Abstände sind, sollten
Gapfiller eingesetzt werden. Damit die Fahrgäste an allen Türen gefahrlos ein- und aussteigen können.“ Einstweilen ist
die Station Klosterstern noch nicht barrierefrei, sondern auch offiziell
lediglich „barrierereduziert“.
Text und Fotos: Hans Loose