Sich im Haupthaus des Bezirksamts zurecht zu finden, ist
nicht einfach. Das gilt vor allem für ausländische Mitbürger*innen oder Menschen
mit einem Handicap. Denn die Ausschilderung ist kompliziert und unvollständig.
So
manche Besucher*innen geistern durch die Gänge, suchen den großen Saal oder das
Standesamt. Bereits vor über zwei Jahren hat Harald Rösler daher ein Konzept „Inklusives BezirksNeben ergänzenden Maßnahmen im Internet (in Zusammenarbeit mit der Senatskanzlei) kündigte Rösler an, die Kommunikation der Behörde „nach Innen und Außen“ zu verbessern.
Inzwischen gibt es spürbare Verbesserungen. So schreiben immer
mehr Beschäftigte des Bezirksamts ihre Mails und Briefe an Bürger in
verständlicher Sprache. Eine Kundenbroschüre „Bürgerservice in Hamburg-Nord“ wurde in
Leichter Sprache verfasst, an entsprechenden weiteren Veröffentlichungen wird
gearbeitet.
Das
Konzept für ein barrierefreies Bezirksamt ist indes seit Monaten in Arbeit.
Einbezogen werden sollen neben dem Haupthaus in der Kümmellstraße das
Technische Rathaus, das Kundenzentrum Lenhartzstraße und das Gesundheitsamt in
der Eppendorfer Landstraße. Schon Mitte 2016 hat die Bezirksversammlung 60 000
Euro bereitgestellt; die diversen Verbesserungen werden letztendlich etwa das
Doppelte kosten. Im vergangenen September präsentierte die Verwaltung einen
ersten Überblick über die geplanten Maßnahmen. Dazu gehören:
- im Haupthaus: barrierefreier „Eingang für alle“, evtl. mit neuer Rampe, Stufenmarkierungen
- im Foyer: mehrsprachiges Willkommenschild, taktiler Übersichtsplan. Taktiles Leitsystem auch zu den Aufzügen
- Aufzüge: Grüne Schrift auf den Tasten, akustische Ansage
- auf den Etagen: Info Points, taktile Leitsysteme, Raumnummern auch in Braille-Schrift
- Online: barrierefreie Erschließung des Standorts auf der Internetseite des Bezirks, Lagepläne zum Herunterladen, mehrsprachige Beschreibungen
Ob und was
von diesen Ideen umgesetzt worden ist, ist unklar. Bezirksamtssprecher Daniel Gritz: „Der Vergabe- und Beschaffungsprozess gestaltet sich sehr viel
aufwändiger als zunächst angenommen.“ Zum Glück gibt es die menschlichen Wegweiser
im Eingangsbereich – die Mitarbeiter*innen leisten einen wirklich guten Job!
Text und Bilder: Hans Loose
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